Projekttag Fit 4 Handwerk Kooperationsvereinbarung zwischen MS Wallerfing und PV EIWA getroffen

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Projekttag Fit 4 Handwerk

Wallerfing/Plattling (tre) Fachkräfte- und Lehrlingsmangel entwickeln sich mehr und mehr zu einem ernsthaften Problem für die Handwerksbetriebe, auch im heimatlichen Raum. Lukrative Aufträge können oft nicht mehr angenommen werden.

Als Ursache dafür sind neben der Abwanderung ausgebildeter Fachleute in die Industrie auch die abnehmende Zahl von Schülerinnen und Schülern auszumachen, die sich für eine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb entscheiden. Ein Übriges tut die Tatsache dazu, dass immer mehr Jugendliche über den ersten Bildungsweg eine akademische oder auch kaufmännische Ausbildung anstreben und das Handwerk den Kürzeren zieht.

Dieser Entwicklung wollen in Zukunft die Mittelschule Wallerfing und die Gruppe & PV EIWA aus Plattling unter dem Motto „Fit 4 Handwerk“ entgegentreten. Seit September sind die Schule und der Plattlinger Metallbaubetrieb in engem Kontakt miteinander. Am Dienstag waren die Schüler aus Wallerfing von der Plattlinger Firma zu einem Projekttag eingeladen und konnten vor Ort den Betrieb hautnah erkunden. Der Tag begann für die acht Schülerinnen und Schüler aus der achten Klasse, begleitet von ihrer Lehrkraft StdR. Frau Christine Rauen, mit einer Betriebsführung, bei der sich das Unternehmen vorstellte. Anschließend machte man einen Abstecher in die Planungsabteilung, wo man demonstriert bekam, wie aus dem Entwurf für „das Eingangslogo der MS Wallerfing“ ein fertiger Plan entwickelt wird. An der nächsten Station wurden dann die fertigen Pläne in die Plasma-Schneide-Anlage eingepflegt und das Logo produziert.

Nach der Pause konnten die Jugendlichen dann selbst aktiv werden und  entweder einen Stiftehalter produzieren oder bei der Erstellung des Rahmens für das Schullogo mitarbeiten. Angeleitet wurden sie dabei von Herrn Hubert Kellerman, der als Meister in der Produktion tätig ist.

Um diese wegweisende Kooperation auch nach außen zu tragen, war am späten Vormittag dann zu einem Pressetermin eingeladen, an dem neben dem Rektor der Mittelschule Wallefing, Markus Steinhuber auch Schulamtsdirektorin Christiane Niedermeier, Landrat Christian Bernreiter, Günther Hartl von der Kreishandwerkerschaft, Anton Rappl und Max Schwarz von der Metall Innung Sr-Deg -Reg sowie Herbert Altmann  vom Regionalmanagement und Andreas Schweiger als Vertreter der PV EIWA  teilnahmen. Beim Gespräch am runden Tisch betonte Rektor Steinhuber, dass man seit September in engem Kontakt mit der Firma PV EIWA stehe. Zu den vordringlichen Aufgaben der Mittelschulen gehört es, ihren Schülern einen berufliche Orientierung zu geben und den Einstieg in die Berufs- und Arbeitswelt zu erleichtern. Dazu tragen vor allem Praktika in den verschiedenen Bereichen bei. Die PV EIWA sucht dringend Auszubildende, weshalb man nun diese Thematik gemeinsam angehe. In Wallerfing hat die Zusammenarbeit mit der heimischen Handwerkerschaft eine lange Tradition. Steinhuber erinnerte an Aktionen wie „Karriere mit Lehre“, die 2012 gestartet wurde oder „Fit für Handwerk“, die 2013 folgte und unter der Trägerschaft der Globus-Stifung stand. Unterstützt werden Schule und Betriebe durch das Regionalmanagement, die Kreishandwerkerschaft und die Innungen, die den Mittelschulen hilfreich zur Seite stehen, motivierte Betriebe zu finden. Schulamtsdirektorin Niedermeier freute sich, dass es der Mittelschule Wallerfing gelungen ist, ein gutes Netzwerk aufzubauen. Sie wünsche sich für die Schüler und die Betriebe, die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und und Betrieb möge Früchte tragen und auch andere zu ähnlichen Projekten animieren. Die Mittelschulen nehmen bei Berufsorientierung schon lange eine Vorreiterrolle ein. Der Weg über eine Lehre schafft gute Voraussetzungen für eine Karriere über den zweiten Bildungsweg.

Landrat Christian Bernreiter lobte seinerseits die gute Zusammenarbeit zwischen Regionalmanagement und der Wallerfinger Mittelschule. Das aktuelle Projekt könne auch Anregung sein für Schüler weiterführender Schulen, sich dem Handwerk zuzuwenden und so ihre berufliche Karriere zu starten. Der Fachkräftemangel wird auch künftig ein Problem sein und sich noch verstärken, wenn die jetzt noch aktiven „Best Agers“ in den Ruhestand gehen.

Günther Hartl verwies in seinem Statement darauf, wie wichtig es ist, dass die Schulen und die Kreishandwerkerschaft den Schulterschluss suchen und den jungen Menschen frühzeitig einen Einblick in die Berufswelt vermitteln. Der Arbeitskreis Schule und Wirtschaft ist dafür die richtige Plattform.

Am Ende waren sich alle einig darüber, es liegt an der Politik, die Weichen in Sachen Bildung neu zu stellen, denn viele Wege führen zum Ziel.

Im Anschluss an das Rundgespräch unterzeichneten  Andreas Schweiger und Rektor Steinhuber die Kooperationsvereinbarung zwischen Unternehmen und Schule.

Den Artikel stellte uns Gottfried Rehm zur Verfügung. Vielen Dank!

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